Unsere Forschung
...ein kleiner Einblick
Wie sieht die Praxis aus?
Unsere Studien finden zumeist direkt in der Kita statt. Durch Absprachen im Vorhinein kennen uns die Fachkräfteteams bereits. Die Kinder lernen wir an dem Studientag durch einen spielerischen Kontaktaufbau im Gruppenalltag kennen; wenn sie uns nicht schon von anderen Studien wieder erkennen. Im Vorhinein haben wir eine Raum in der Kita bereits vorbereitet, so können wir die Kinder aus dem spielerischen Kontakt direkt zu dem Spiel, dem Rätsel oder der besonderen Aufgabe in den Nachbarraum einladen und unsere Studie durchführen.
Was sind Studien?
Unsere „Studien“ sind ganz unterschiedlich und haben verschiedene Zielsetzung. Mit Hilfe von Spielzeugen, Bilderbüchern oder eigens programmierten Tablet-Spielen bringen wir die Kinder in neue, spannende und manchmal auch herausfordernde Situationen; mal einzeln, mal in einer Kleingruppe. Dieses wird dann beobachten und neutral auswerten.
Diese Studien sind die Grundlage für unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse.
In manchen Fällen könnten die Studien auch, wenn gewünscht, bei den Familien zu Hause stattfinden. Dies würden wir dann aber natürlich individuell absprechen.
Was beobachten wir?
Wir wollen zum Beispiel Rückschlüsse ziehen wie Kinder lernen, wie sie Herausforderungen lösen oder wie sie zusammenarbeiten. Zum Beispiel stellen wir den Kindern eine Puppe vor, die eine unbekannte Sprache spricht. Wir erfahren, wie sie die Blicke und Gesten der Puppe nutzen, um die unbekannte Sprache zu lernen. Wir gewinnen Erkenntnisse zu den Fragen:
Wie treten Kinder mit anderen in Kontakt?
Wie und wann sprechen sie mit anderen?
Wir werten aus, welche Strategien Kinder verschiedenen Alters und mit unterschiedlichen Erfahrungen nutzen, welche Sprache sie nutzen und wie sie neu erlerntes Wissen einbringen können.
Bei Fragen zu konkreten Studien und Zielsetzungen sind wir gerne da!
Klar ist:
Unsere Forschung soll allen Beteiligten Spaß bereiten, wir erachten sie als die Grundlage für ein verständnisvolles und buntes Miteinander.
Basis unserer Arbeit ist natürlich das Einverständnis der sozialen Akteure und der Sorgeberechtigten. Die Wahrung von Datenschutz, Kindeswohl und Verlässlichkeit erachten wir als selbstverständliche Basis unserer Arbeit.
Die Mitarbeiter*innen unseres Teams werden regelmäßig geschult. Wir stimmen unser Vorgehen direkt mit den Bedürfnissen der Kindertagesstätte und den Sorgeberechtigen ab. Wir halten uns über aktuelle Anforderungen des Qualitätsmanagements und der Rechtsgrundlage auf dem Laufenden, so dass sich jederzeit alle Beteiligten wohl und sicher fühlen können.
...ein kleines Beispiel
In einer Studie haben wir uns damit beschäftigt, wie Kinder den Aufmerksamkeitsfokus von Anderen bestimmen, d.h., wie genau sie dem Blick einer anderen Person folgen können.
Aus der Perspektive des Kindes verschwindet ein Ballon hinter der Hecke. Das Kind kann selber nicht sehen, wo genau der Ballon gelandet ist. Die Person in dem Spiel zeigt dem Kind mit den Augen, wo der Ballon gelandet ist. Das Kind muss sich auf die Blickrichtung der Person verlassen, um den Ort des Ballons zu finden.
Wir ermitteln dann den Abstand zwischen dem tatsächlichen Ort des Ballons (dort, wo die Person hinschaut) und dem Ort, den das Kind ausgewählt hat. Probieren Sie die Studie gerne selbst aus!
...unsere bisherigen Ergebnisse
Wir haben die Studie auf der ganzen Welt und mit Kinder verschiedenen Alters durchgeführt. Wenn wir uns unsere bisherigen Ergebnisse anschauen, stellen wir fest, dass Kinder mit zunehmendem Alter immer genauer darin werden, den richtigen Ortes des Ballons anzuklicken. Sie können dem Blick der Person immer besser folgen. Interessanterweise wird die Aufgabe für Kinder schwieriger, je weiter der Ballon am äußeren Rand des Bildschirms landet, also je weiter der Blick der Person nach außen gerichtet ist.